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24-Stunden-Betreuung: Die Lösung bei Pflegebedürftigkeit vor und nach einer Krebserkrankung
Der Verbleib in den eigenen vier Wänden hat für viele Menschen mit Pflegebedarf eine enorme Bedeutung – besonders nach einer überstandenen Krebserkrankung, wenn der Alltag durch die Erkrankung noch stark geprägt ist.
Die körperlichen und emotionalen Herausforderungen, die eine solche Diagnose mit sich bringt, lassen Betroffene und Angehörige nach möglichst individuellen Lösungen suchen. Ein sensibles Thema, das nicht nur die Pflege selbst, sondern auch die psychische Stabilität betrifft.
Wie kann der Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben mit der benötigten Unterstützung vereint werden?
Die Bedeutung des Zuhauses für Genesung und Lebensqualität
Wissenschaftliche Untersuchungen kommen zu dem Schluss, dass das gewohnte Umfeld eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden spielt.
Nach einer Krebsbehandlung leiden viele Betroffene unter Erschöpfung, die auch als Fatigue bekannt oder haben mit den langfristigen Nebenwirkungen der Therapien zu kämpfen. In solchen Fällen stellt das eigene Zuhause einen wichtigen Ort der Sicherheit und Geborgenheit dar, der eine stabile Basis für den Heilungsprozess bietet.
In diesem Zusammenhang stellen sich jedoch einige Fragen: Wie lässt sich der Alltag gestalten, wenn Tätigkeiten wie Kochen, Einkaufen oder die Körperpflege zunehmend schwerfallen? Wer kann entlasten, wenn Angehörige beruflich oder persönlich an ihre Grenzen stoßen?
Die Alternative zum Pflegeheim
Eine besonders empfehlenswerte Lösung für Pflegebedürftige bietet die sogenannte 24-Stunden-Betreuung. Dieses Modell sieht vor, im eigenen Zuhause betreut zu werden, sodass nicht auf den Komfort der gewohnten Umgebung verzichtet werden muss. Eine Betreuungskraft zieht mit in den Haushalt ein und übernimmt zahlreiche Aufgaben, wie beispielsweise die Grundpflege, Hilfe im Haushalt und die Unterstützung bei den ganz normalen alltäglichen Herausforderungen. Für viele Pflegebedürftige vor oder nach einer Krebserkrankung ist dies ein Weg, ihre Autonomie zu wahren und gleichzeitig die nötige Unterstützung zu erhalten. Allerdings sollte die individuelle Situation stets genau analysiert werden: Passt diese Art der Betreuung zur familiären Dynamik? Gibt es ausreichend Platz im Haushalt für die Betreuungsperson? Und welche emotionalen und rechtlichen Aspekte gilt es zu berücksichtigen?
Die Herausforderungen bei Pflege nach einer Krebserkrankung
Die Pflege nach oder vor einer Krebstherapie zeigt sich besonders komplex und geht über die reine Grundversorgung hinaus.
Häufig benötigen die Betroffenen Unterstützung bei der Medikamenteneinnahme, ihrer Ernährung oder speziellen
Rehabilitationsmaßnahmen. Gerade bei Langzeitfolgen, wie Lymphödemen, einer eingeschränkten Mobilität oder dauerhafter Fatigue, kommt es auf eine maßgeschneiderte Betreuung an.
Eine umfassende Versorgung ist also essentiell. Bei dieser spielen nicht nur die körperlichen Bedürfnisse eine Rolle, sondern auch die psychosoziale Unterstützung. Pflegekräfte, die empathisch auf die besonderen Umstände eingehen und eine gute Kommunikation mit den behandelnden Ärzten sicherstellen, machen einen wesentlichen Unterschied.
Unterstützung durch Angehörige und Fachkräfte
Die Pflege ist sowohl eine körperliche als auch eine emotionale Aufgabe. Angehörige, die sich selbst um pflegebedürftige Familienmitglieder kümmern, sehen sich daher häufig vor eine Doppelbelastung gestellt. Neben der physischen Anstrengung, die eine Betreuung mit sich bringt, sind es vor allem auch die emotionalen Herausforderungen, die belasten können.
Entlasten können dann neben der 24-Stunden-Betreuung auch spezielle Netzwerke und Unterstützungssysteme. Von ambulanten Pflegediensten über Hospizangebote bis hin zu spezialisierten Beratungsstellen: Die Möglichkeiten zeigen sich heute überaus vielfältig. Insbesondere der Austausch mit anderen Betroffenen oder die Zusammenarbeit mit erfahrenen Fachkräften hilft, die Pflege ideal zu strukturieren und die bestmöglichen individuellen Lösungen zu finden.